Bei schönstem Wetter wurde Stefan Zeberli die Goldmedaille und der Wanderpokal für den Weltmeistertitel übergeben. Nach Jahren an der Spitze ist es der wohlverdiente Höhepunkt einer inspirierenden Ballonfahrer-Karriere. Silber ging an Yudai Fujita aus Japan, Bronze sicherte sich Nicolas Schwartz aus Frankreich. In der Nationenwertung siegt Frankreich vor Japan und der Schweiz. Ein respektables Ergebnis für unsere Nationalmannschaft und ein Zeichen der abermaligen hervorragenden Zusammenarbeit.

Bei mir bleiben mit dem 15. Schlussrang gemischte Gefühle zurück. Auf der einen Seite bin ich glücklich, dass wir uns nach dem schlechten Start so weit nach vorne kämpfen konnten, auf der anderen Seite fehlen so wenige Punkte zu den Top Ten, dass die vielen grossen Fehler der vergangenen Woche noch etwas mehr schmerzen. Mittlerweile sind wir auf dem Weg nach Hause und freuen uns auf einen geregelten Alltag 🙂

Mit dem WM-Titel von Stefan und der Silbermedaille von Kurt Frieden und Pascal Witprächtiger beim Gordon Bennett Rennen bleibt die Schweiz auch in diesem Jahr eine erfolgreiche Ballonnation.

Trotz einigen Schauern am Nachmittag hat auch die letzte Fahrt noch stattgefunden. GBM auf den Startplatz, HWZ und ein FON gab es bei typischen Abendbedingungen. Stetig wechselnde, böige Bodenwinde und hohe bis sehr hohe Korrekturen mit schnellen Abstiegen: Wettkampfballonfahren vom Feinsten.

Nach dem durchzogenen Start der Meisterschaft ist uns bis heute Nachmittag ein Vorstoss bis Rang 12 gelungen. Die drei letzten Aufgaben heute Abend liefen wieder passend zur Meisterschaft. No Result am Gordon Bennett Memorial, eine Ablage in die MMA am HWZ und rund 70 Meter am Fly On sind insgesamt schwierig einzuschätzen und werden kaum für die grosse Aufholjagd nach vorne reichen. Wir sind aber trotzdem zufrieden wie sich unser Rang über die Woche entwickelt hat.

Obwohl noch nichts offiziell ist, gehen wir davon aus, dass Stefan Zeberli zum ersten Mal überhaupt den Weltmeistertitel in die Schweiz geholt hat. Bald werden wir Gewissheit haben.

Ein herzliches Dankeschön fürs Verfolgen meines Blogs. Danke an mein Team und meine zu Hause gebliebenen Familienmitglieder. Wir freuen uns auf euch!

Heute Morgen gab es nochmals fünf Aufgaben: HWZ, XDD, HWZ, WSD und FON. Die Reihenfolge war wieder frei wählbar.

Beim ersten HWZ fiel mein Marker an die Hülle von Nicole Vogel und von dort sehr gut aufs Zielkreuz. Danach setzte ich mein FON, welches ebenfalls gut gelang. Beim XDD galt es zwei Marker möglichst weit auseinander in einem Wertungsgebiet zu platzieren (siehe Foto). Ich wollte unbedingt eine Wertung erzielen und habe nicht das letzte Risiko genommen. Dementsprechend wird das Resultat eher nicht top sein. Beim letzten möglichen HWZ erziele ich eine mittelmässige Wertung. Leider konnte ich danach den Fuchs, der beim XDD gestartet war nicht mehr erreichen, da dieser sehr lange in der tiefen Bodenschicht nach links gehalten hat. Die Loggerwertung wird wohl sehr schlecht sein und dämpft etwas die guten Gefühle, der ansonsten ansprechenden Fahrt.

Bald sollten die provisorischen Resultate von gestern offiziell werden. Wir erwarten, dass Stefan Zeberli die Führung übernehmen wird. Es bleibt spannend bis zum Schluss. Heute Abend entscheidet die letzte Fahrt über den Weltmeister 2022.

HWZ und FON als Bodenziel vom gemeinsamen Startplatz gab es heute Abend. Beim ersten Ziel landete mein Marker knapp ausserhalb von der 30-Meter-MMA. Die Loggerwertung innerhalb der MMA sollten 30 Meter Ablage ergeben. Vermutlich ist das nicht allzu gut. Da ich als einer der ersten Ballone gestartet bin, ist das schwierig einzuschätzen.

Für die Anfahrt zum FON-Ziel musste ich auf über 5000 Fuss aufsteigen und danach schnell wieder runter. Auch hier gibt es nur eine Loggerwertung von gut 100 Metern.

Wir hoffen natürlich noch einige Ränge gut zu machen. Aus Schweizer Sicht versuchen wir Stefan Zeberli, der im Zwischenklassement auf dem dritten Rang liegt, noch nach vorne zu bringen. Es wäre Zeit, dass der Weltmeistertitel einmal an die Schweiz geht.

Für den zweitletzten Morgen hat sich der Wettbewerbsdirektor fünf Aufgaben ausgedacht: ELB, CRT, HWZ, FON, FON. Den ELB setzte ich ganz an den Schluss. Das CRT-Ziel erreichte ich gut. Bei der Anfahrt auf das HWZ stieg ich schnell auf, weil ich fürchtete nicht genügend rechts zu kommen. Die Entscheidung fällte ich aber viel zu spät. Das wird ein Resultat ganz hinten im Feld geben. Eines der FON bestand insgesamt aus drei Zielen, die zusammengerechnet werden (siehe Bild unten). Eine komplexe und spannende Aufgabe. Ich hoffe auf ein gutes Resultat. Auch das letzte FON sollte in Ordnung sein. Vom ELB erwarte ich wiederum nicht allzu viele Punkte. Insgesamt passt die Fahrt gut zu den bisherigen…